Auslieferung auf dem Prüfstand: Eindrücke vom Fachseminar in Italien
Am 23. und 24. Juni 2025 fand im norditalienischen Cocca Hotel am Iseosee das VIII. Internationale Seminar zur Auslieferung und zum Europäischen Haftbefehl (EAW) statt. Organisiert vom European Center for Continuing Legal Education (ECCLE), bot die Veranstaltung eine einzigartige Gelegenheit, mit führenden Juristinnen und Juristen aus Europa, Australien, den USA und dem Nahen Osten über aktuelle Herausforderungen im Auslieferungsrecht zu diskutieren.
Auf dem Programm standen nicht nur Vorträge über neue Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs und des EGMR, sondern auch Workshops zur Frage, wie man Auslieferungsersuchen rechtlich angreift, welche Rolle Interpol spielt und wie internationale Standards im Verfahren geltend gemacht werden können. Besondere Beachtung fanden Fälle wie der von Julian Assange, sowie sogenannte „verdeckte Auslieferungen“, bei denen klassische Verfahren bewusst umgangen werden.

Wir freuen uns, dass vier Mitglieder unseres internationalen Anwaltsteams zu den geladenen Rednern gehörten:
- Dmytro Yarovyi, spezialisiert auf internationale Festnahmeersuchen und die Löschung von Interpol-Red-Notices;
- Tarek Muhammad, Experte für völkerrechtlichen Schutz in politischen Auslieferungsfällen;
- Melisa Kurter, US-Anwältin mit Erfahrungen in transatlantischen Verteidigungsstrategien;
- Kristina Abdel Ahad, internationale Beraterin im Bereich Menschenrechte und Fluchtrecht.
In praxisnahen Sessions teilten sie wertvolle Einsichten aus laufenden Verfahren, erklärten rechtliche Argumentationslinien und gaben Hinweise zur Vermeidung häufiger Verteidigungsfehler.
Warum Auslieferung weiterhin kritisch bleibt
Trotz gemeinsamer europäischer Standards zeigen sich in der Praxis weiterhin Spannungsfelder zwischen staatlichem Auslieferungsinteresse und individueller Grundrechtsgarantie. Gerade in Fällen mit politischem oder menschenrechtlichem Hintergrund sind Verteidigungsstrategien entscheidend.
Unsere Kanzlei begleitet Mandanten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum in allen Phasen von Auslieferungsverfahren – national wie international. Wir prüfen Haftbefehle, erheben Einwände, verhandeln mit Behörden und arbeiten mit internationalen Partnern und Menschenrechtsorganisationen zusammen.
Wenn Sie eine Auslieferung befürchten oder rechtlich dagegen vorgehen möchten: Unser erfahrenes Team steht Ihnen zur Seite – diskret, kompetent und mit globalem Blick.